Funnel-King Website auf den ersten Blick


Funnel-King Website auf den ersten Blick

Über einen Kunden wurde ich auf Funnel-King aufmerksam. Ein Tool für Onlinemarketing, das als Digitalisierungs-Komplettpaket für kleine und mittelständische Unternehmen angeboten wird. Ich werde es mir in den nächsten Tagen mal etwas genauer anschauen.

Der übliche schnelle erste Überblick landet diesmal direkt in einem Beitrag. Er eröffnet damit die „Auf den ersten Blick“-Reihe.

Screenshot Funnel-King Website

Fazit

Das Fazit direkt am Anfang? Ja! Weil es oft einfach Zeit spart, sich direkt die Zusammenfassung und das Ergebnis durchzulesen. Wer sich dann für die Details interessiert, liest dann einfach weiter.

Funnel-King sieht auf den ersten Blick nach einem relativ neuen Anbieter (Beta-Start im ersten Quartal 2022) aus, der laut Feature Angaben ein sinnvolles und wettbewerbsfähiges Produkt anbietet. Ob das im Detail so ist, kann ich der Website selbst nicht entnehmen. Dazu sind zu viele Informationen nur oberflächlich erwähnt. Hier bleibt wohl nur der eigene Test.

Mein erster Eindruck ist auf jeden Fall sehr gut. Ein solches Tool mit diesem Umfang nicht nur zu konzipieren und auf die Beine zu stellen, sondern auch alles drumherum zu realisieren, ist eine unglaubliche Arbeit, die zumindest meinen Respekt immer wieder verdient. Der eine oder andere Fauxpas auf der eigenen Website lässt sich dann sicherlich auch noch korrigieren.

Website

Optisch und strukturell ein echter Hingucker

Optisch gefällt mir die Website äußerst gut, sowohl mobil als auch auf dem großen Monitor. Das Design ist klar und hat Kraft. Da sind nur ganz wenige Kleinigkeiten, deren Optimierung ich ggf. noch anregen würde.

Dass die Website passend zum Thema sehr gut strukturiert ist, erwähne ich nur der Vollständigkeit halber. Offensichtlich wissen die Mitarbeiter des Betreibers sehr gut, wie sowas aufgebaut werden kann.

Features

Funktionen machen Lust auf Testen

Die reine Aufzählung der Features und Funktionen liest sich äußerst interessant. Ähnlich, wie es andere auch anbieten. Aber es bleibt sicher genug Platz auf dem Markt für ein solches Tool in Deutschland. Die meisten sind ja außerhalb der EU ansässig oder sie sind kaum zu verorten. Aber zu Letzterem irgendwann an anderer Stelle.

Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Details zu einzelnen Punkten gewünscht. Aber gut, das werde ich mir beim Testen ansehen.

Funktionen und Tarife in der Übersicht

Ab dem Standardtarif:

  • Website mit Drag & Drop Builder und Vorlagen
    (eine, wenn ich das richtig interpretiere)
  • Onlineshop mit bereits vorhandenen Zahlungsanbietern und Rechnungsstellung
  • E-Mail-Marketing
  • Verkaufsfunnels inkl. Analytics und Splittests
    (die Splittests lassen sich andere Anbieter übrigens oft extra bezahlen)
  • Kontaktverwaltung / CRM
  • Terminbuchungen
  • Vorlagen
  • Memberships
  • Integrationen

Ab dem Businesstarif zusätzlich:

  • Funnel Checkouts
  • 1 Klick Upsells
  • Downsells & Order Bumps

Ab dem Agencytarif zusätzlich:

  • Abonnements
  • VIP Support

Integrationen

Erwähnt werden konkret die Integration von Zapier, PayPal und Klarna. Ich gebe zu, dass mich auch hier die vollständige Liste sehr interessiert hätte. Ich halte eine gut funktionierende Schnittstelle zu den Tools, die ich nutze, für eine entscheidende Information. Aber gut, auch hier werde ich im Test sicher mehr herausfinden.

Preise

Die Preise der Standardpakete beginnen bei 57 € monatlich (47 € im Jahresabo) für den Startertarif und enden bei 237 € monatlich (177 € im Jahresabo) für den Agencytarif. Darüber hinaus wird ein Enterprisetarif erwähnt, der einzeln kalkuliert wird.

Für das E-Mail-Marketing fallen zusätzliche Kosten an. Die richten sich nach der Anzahl an Abonnenten. Der aktuelle Stand am 14.12.22:

Abonnenten > Preis je Monat
+500 > 9 €
+1.000 > 14 €
+2.500 > 19 €
+5.000 > 49 €
+10.000 > 79 €
+15.000 > 109 €
+25.000 > 159 €
+50.000 > 289 €
+75.000 > 349 €
+100.000 > 399 €

Ich gehe davon aus, dass alle Preisangaben netto sind. Das ist zwar nirgendwo vermerkt, aber wahrscheinlich. Übliche Verbraucher werden kaum Bedarf an einem Onlinemarketing Tool haben.

Rechtliche Baustellen

Bei meinen Besuchen auf Websites fallen mir meist automatisch schon einige augenscheinliche oder auch tatsächliche Mängel auf. Was das angeht, bin ich beruflich wohl einfach zu sehr „geschädigt“. Auch hier sind mir einige Dinge ins Auge gefallen, die ich zumindest erwähnen möchte. Hierbei erwähne ich im Wesentlichen die Dinge, die u.U. auch für Besucher oder Kunden interessant sein könnten. Ein, zwei Details lasse ich aus, weil die letztlich nur für abmahnwütige Anwälte interessant wären.

Consent-Einholung abmahnfähig?

Ich werde, bei aller Liebe für Privatsphäre, wohl nie ein Freund der Consent-Click-Orgien auf besonders deutschen Websites. Aus Sicht der Benutzerfreundlichkeit ist dieser Schritt immer wieder lästig. Aber gut, rechtlich sind sie nun mal aktuell ein Muss. Also schau ich auch darauf.

Bei Funnel-King dürfte das Consent-Formular aus meiner Sicht (als rechtlicher Laie) bereits abmahnfähig sein. Es gibt keinen eigenen Button, mit dem sämtliche nicht notwendigen Cookies mit einem Klick abgelehnt werden können. Er müsste an der gleichen Stelle zu finden sein und genauso gestaltet sein wie der Akzeptieren-Button. Der Weg über einen Einstellungsbutton ist meines Wissens nach nicht zulässig. Das sollte also angepasst werden.

Screenshot Funnel-King Cookie Consent

Sperrung der Cookies nicht vollständig

Darüber hinaus werden scheinbar nicht alle Cookies vor dem Akzeptieren auch wirklich gesperrt. Vimeo geht offensichtlich direkt durch. Zumindest zeigt mir das die Cookie-Anzeige in Google Chrome.

Die Vimeo-Cookies waren auch nach dem Ablehnen aller nicht essentiellen Cookies noch vorhanden. Auch wenn Vimeo aus Betreibersicht essentiell sein mag – ich liebe die Plattform selbst auch – ist es das aus Besuchersicht nicht so.

Screenshot Funnel-King Cookies ohne Consent

Cookies bei Kunden von Funnel-King

Ob Cookies bezüglich Banner und Zulassung auf den Websites und Landingpages von Kunden ebenfalls so gehandhabt wird, ist mir (noch) nicht bekannt. Es wäre aber ratsam, darauf mal zu achten. Auf Kundenpräsenzen werden solche Dinge oft anders gehandhabt als auf der Website des Anbieters. Daher wäre sowas für mich kein Ausschlusskriterium eines Anbieters.

Marketingskripte, Tools und amerikanische Server ohne Zustimmung

Zum Testen habe ich im Consent-Tool alles abgelehnt. Selbst danach waren nicht nur die Vimeo-Cookies noch aktiv. Auch der Facebook-Pixel wird geladen.

Dass dann noch die Website auf Amazon AWS in den USA gehostet wird und diverse Dateien von anderen Domains nachgeladen werden, die ebenfalls bei Amazon in den USA liegen, macht das Ganze beim Thema Datenschutz dann auch nicht besser. Der Live-Chat von Intercom zählt ebenfalls zu den Elementen, die ungefragt und ohne Zustimmung in die USA funken.

Der Betreiber rutscht hier zwangsläufig in ein Dilemma, das viele Anbieter von Online-Applikationen und Websites generell kennen. Sehr viele der guten und großen Dienstleister sitzen einfach in den USA. Manchmal kommt man auch kaum drum herum. Da nehme ich mich an manchen Stellen auch nicht aus. Es wäre nur gut, die rechtliche Absicherung durch Zustimmung einzuholen.

Transparenz

Was mir sehr gut gefällt, ist die Veröffentlichung der Updates und der darin enthaltenen Korrekturen und Ergänzungen. Das sollte in meinen Augen auch für Webapplikationen üblich sein. Einige Anbieter machen sowas allerdings nicht öffentlich.


Beitragsbild von Gerd Altmann auf Pixabay